Ob KI-Werkstatt, KI-Werkzeuge für den Beruf oder KI für Senior*innen: In vielen neuen Angeboten der VHS Norderstedt gibt Medienpädagoge und Kursleiter Benjamin Heinemann einen Einblick in die Welt der Künstlichen Intelligenz. Welche KI für den eigenen Bedarf Sinn machen, wo und wie man sie einsetzen kann und warum man sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen sollte, erfahren Sie im Interview.
Eine Übersicht über alle angebotenen Kurse zum Thema KI finden Sie hier.
Was hebt Dich von einer KI ab?
Im Gegensatz zu einer generativen KI bringe ich noch die Punkte Empathie und pädagogisches Feingefühl mit in die Arbeit ein. Ich kann in meinen Kursen zumindest, schneller und individuell auf die Bedürfnisse eingehen, während man dies erst bei einer KI „prompten“ müsste. Trotzdem bleibt die Frage, die auch der Chaos Computer Club in einem Vortrag gestellt hat: Was macht den Menschen einzigartig?
Wie kann eine KI das Leben verbessern?
KI Systeme können Prozesse automatisieren, kreative Impulse geben, als Werkzeug funktionieren und Wissen zugänglicher machen. Allerdings sollte auch hier in Bezug auf die Zukunft gut überlegt werden, ob wir Arbeit abgeben, was ja eigentlich mit jeglicher „Innovation" einhergehen sollte, aber auch die Produktionsstandards sowie die Geschwindigkeit anzieht und die Arbeitserleichterung letztlich nicht eintrifft. Und trotzdem müssen wir uns eben JETZT mit diesen Themen beschäftigen. Ähnlich wie die Digitalisierung generell hilft es nicht wegzuschauen, sondern es ist nötig, dass wir die Themen rund um KI aufgreifen, um mögliche Hürden oder Ängste zu nehmen. Ansonsten haben wir wieder ein Medienkompetenzproblem, wenn man den Umgang von sozialen Medien in Betracht zieht.
Welche KI nutzt Du und wofür?
Ich nutze eigentlich alle Arten von KI, um die Systeme kennenzulernen, Möglichkeiten und Schwächen zu sehen und auch die Entwicklung live zu verfolgen. Dabei reicht das Spektrum von Textgenerierung wie ChatGPT, Gemini und Claude, über RunWay für Videos oder Gamma für Präsentationen, bis hin zur Bildgenerierung von DALL-E 3, Midjourney oder Stable Diffusion. Es ist interessant die Systeme einmal selbst auszuprobieren. Ich selbst habe jedoch, außer für manche sehr repetitive Aufgaben, keinerlei eigenen Nutzen außerhalb der Kurse.
Warum kennst Du Dich so gut aus?
Ich würde mich nicht als Experte bezeichnen, sondern arbeite mit den Systemen eher aus Sicht des Anwendungsbereichs. Viele bringe ich mir selbst bei, verfolge Livetalks, schaue mir Tutorials an, was der Datenschutz zum Thema KI sagt - eigentlich ein Selbstlernstudium. Ebenfalls bringen mir alle Kurse etwas, da die Teilnehmer*innen selbstständig arbeiten können und auch die Möglichkeit haben, einfach mal andere KI Systeme auszuprobieren. Die Ergebnisse zeigen sie dann. Alle KI-Systeme bzw. -Angebote sind wohl kaum von einer Person überschaubar, der Markt boomt dafür einfach zu stark und viele wollen einen Teil davon haben.
Interview: Carmen Zühlke